2019

Tiefe Verbundenheit zum Brauchtum

Kreisheimatabend der Trachtenjugend begeistert die Besucher

Mühldorf/Ampfing – Am Kreisheimatabend der Trachtenjugend Mühldorf in der urig dekorierten Schweppermannhalle in Ampfing zeigten die Teilnehmer ihre tiefe Verbundenheit zum echten Brauchtum und zur Tracht.

Zur Trachtenjugend gehören die Vereine aus Ampfing, Aschau, Lengmoos, Mühldorf, Neumarkt-St. Veit, Oberneukirchen und Reichertsheim.

So bietet der Heimatabend, der alle fünf Jahre stattfindet, die Möglichkeit, alle Trachtenvereine des Landkreises mit ihrer Brauchtumsarbeit an einem Abend zu erleben. Ein fast dreistündiges farbenfrohes Programm begeisterte die Zuschauer und auch die Mitwirkenden. Durch das Programm führte Gaumusikwart Markus Gomes. Er sprach nicht nur verbindende Worte, auch so manches zum Schmunzeln war dabei.

Zwischen den Tänzen wurden die Vereine vorgestellt. Für die musikalische Umrahmung des Abends sorgten die jungen Oakarrer, die Stoabacher Musikgruppen und mit ihrem Gesang erfreuten die Herzkirschdirndl die begeisterten Gäste. Die Kinder, Jugendlichen und Aktiven boten eine breite Palette an Tänzen.

Ein Höhepunkt war dann die Ehrung für Werner Frenzel aus Neumarkt-St. Veit. Werner Frenzel wurde für 41 Jahre Tätigkeit im Kreisverband geehrt. Er ist seit dem ersten Tag dabei – der Kreisverband der Jugend besteht seit 41 Jahren.

Mit Christian Berger gab es eine weitere Ehrung, er engagiert sich bereits seit 35 Jahren im Kreisverband. Die Vorsitzende des Kreisverbandes der Jugend, Bernadette Stalleder, zog am Ende zufrieden Bilanz: „Wenn auch so ein Heimatabend viel Arbeit macht, aber bei einer so guten Gemeinschaft und so lieben Leut‘ im Vorstand nimmt man die Arbeit gerne in Kauf. An so einem Abend merkt man wieder, was das für eine großartige Veranstaltung für die Jugendarbeit und die Trachtensache ist.“ stn

Bericht aus dem Mühldorfer Anzeiger, 24.10.2019

Ein Höhepunkt des Abends: der Bandltanz. Foto Stettner

„Marschierboarisch“ souverän gemeistert

Kinder- und Jugendvolkstanz Inn-Salzach

Mühldorf – Die Förderung des Volkstanzes bei den jüngeren und jüngsten Trachtlerinnen und Trachtlern steht im Vordergrund beim traditionellen Kinder- und Jugendvolkstanz des Gebiets Inn-Salzach. Diese Veranstaltung wird alle Jahre von einem Trachtenverein im Gebiet durchgeführt. Dieses Jahr veranstaltete den Tanz der Trachtenverein „Edelweiß“ Mühldorf im Saal des Restaurants Palermo im Rahmen seines 100-jährigen Gründungsjubiläums. Obwohl der Besuch eher unter dem Durchschnitt lag, hinderte das keineswegs die Tänzerinnen und Tänzer nach den Klängen der Lindachtaler Tanzlmusi ihr Tanzbein zu schwingen und selbst schon etwas schwierigere Figurentänze zu probieren. Dabei half das Vorzeigen der Tänze durch die Tanzleiter Rita und Anton Fleidl und selbst der Marschierboarisch – ein Tanz, bei dem selbst etwas erfahrenere Tänzerinnen und Tänzer immer wieder mal kurz aus dem Takt kommen können – wurde von den Nachwuchstänzern nach ein bisschen Anleitung souverän gemeistert.

Dabei halfen auch Gauvolkstanzwartin Hildegard Kallmaier und Gebietsvertreter Sepp Sperr etwas nach, die beide am Kinder- und Jugendvolkstanz teilnahmen und dadurch die Bedeutung dieser Veranstaltung unterstrichen.

Als kleine Abwechslung durften die jungen Trachtler ihr Können bei verschiedenen gemeinsamen Plattlern zeigen und man konnte ihnen schon anmerken, wie stolz so mancher kleine Plattler war, mit den etwas größeren mithalten zu können.

Bericht aus dem Mühldorfer Anzeiger, 19.10.2019

Wieder voller Hof beim Trachtler-Kirta – Saukopf gleich zweimal versteigert

„35 Euro zum ersten, zum zweiten und zum – dritten Mal!“ So teuer war der Saukopf, den der Vorsitzende des Trachtenvereins Edelweiß Mühldorf, Georg Waldinger (oben Mitte), unter den vielen Besuchern der Trachtler-Kirta am Hackner-Hof in Altmühldorf versteigert hatte.

Doch los ist er ihn nicht geworden: Denn der Ersteigerer wollte nur die Freimass zum Saukopf absahnen, den spendete lieber. Und so kam der Rest von der Sau am Spieß ein zweites Mal unter den Hammer und wechselte dann auch tatsächlich seinen Besitzer – für weitere 15 Euro, die in die Vereinskasse fließen. Auch die Getränke flossen in Strömen gestern, denn bei herrlichem Spätsommerwetter waren viele, hauptsächlich Altmühldorfer, zum traditionellen Fest in den Hackner-Hof gekommen.

Für gelebtes Brauchtum sorgten nicht nur die Tanzeinlagen der Edelweiß-Trachtler, Jung und Alt beim Platteln und Tanzen. Die „Lindacher Tanzlmusi“ (rechts) sorgte für ein musikalisches Allerlei und animierte auch die Gebietsgruppe der Trachtler dazu, Tänze und Plattler aufzuführen. Die Kleinen interessierte das weniger, sie tobten sich lieber in der Hüpfburg aus, schaukelten sich auf der Kirtahutsch’n hoch und höher (rechts) und kamen dabei ordentlich ins Schwitzen. Ins Schwitzen kamen auch die Handwerker um Alfons Salzeder aus Halsbach, die anlässlich des 100. Geburtstags des Trachtenvereins, altes Handwerk zeigten. Sie fertigten aus Baumstämmen zwei handgemachte Dachrinnen an.

Bericht aus dem Mühldorfer Anzeiger, 13.09.2019

Foto Enzinger
Foto Enzinger

Trachtlerkirta im Hackner Hof

Am kommenden Sonntag, 15. September, ist es wieder so weit: der Trachtenverein „Edelweiß“ Mühldorf lädt zur traditionellen Trachtlerkirta ab 11.30 Uhr im Hackner Hof in Altmühldorf ein. Anlässlich des Gründungsfestes zum 100-jährigen Bestehen haben sich die Edelweißtrachtler einige Neuerungen einfallen lassen, darunter auch die Vorführung alter Handwerkskunst. Für musikalische Umrahmung ist gesorgt. Aufgrund einer Überdachungsmöglichkeit kann das Fest bei jeder Witterung durchgeführt werden. Selbst die beliebte Kirta-Hutschn (Bild) ist so angebracht, dass man auch bei Regenwetter schaukeln kann.

Bericht aus dem Mühldorfer Anzeiger, 13.09.2019

Foto Enzinger

Die Termine der Edelweiß-Trachtler

Mühldorf – Die Mitglieder des G.T.E.V. „Edelweiß“ wollen bei zahlreichen Veranstaltungen ihre Gebirgstracht zeigen und mit Schuhplattlern und Tänzen die Zuschauer begeistern. Auftakt ist der Wiesnauszug am morgigen Freitag. Um 17.30 Uhr treffen sich die großen und kleinen Trachtlerinnen und Trachtler am Stadtwall, um beim großen Volksfestauszug mit dabei zu sein. Die Aktiven des Vereins beteiligen sich dann am Montag, 2. September, am Jubiläumsabend der Brauerei Unertl im Weißbierzelt. Die Trachtler werden dabei mit einigen Plattlern die gute Stimmung noch mehr aufheizen.

Natürlich sind die Edelweißtrachtler auch wieder beim Empfang der auswärtigen Gruppen am Tag des Schützen- und Trachtenzugs am Sonntag, 8. September, mit dabei. Treffpunkt ist um 10.30 Uhr vor dem Rathaus, zum Festzug treffen sich die Vereinsmitglieder um 13.15 Uhr wieder am Stadtwall. Ein weiterer Höhepunkt des Tages wird mit Sicherheit am Nachmittag das erste Danzlmusitreffen im Hammerfestzelt. Mit dabei sind mit der Berghammer Tanzlmusi, der Schladl Musi und den Weißngroaner drei der besten Danzlmusigruppen.

Rund eine Woche nach Ende des Volksfestes geht es wieder auf zur traditionellen Kirta des Trachtenvereins im Hackner Hof in Altmühldorf. Sau vom Grill und Steckerlfische werden am 15. September ab 11.30 Uhr angeboten. Für Kinder und Junggebliebene gibt es wieder verschiedene Überraschungen.

Das 100-jährige Jubiläum des Vereins wird am 3. Oktober mit dem Kinder- und Jugendvolkstanz um 13 Uhr im Saal des früheren Turmbräugartens (jetzt Restaurant Palermo) fortgesetzt. Für alle anderen Tänzerinnen und Tänzer veranstaltet der Trachtenverein „Edelweiß“ am 9. November beim Kreuzerwirt einen Volkstanzabend.

Bericht aus dem Mühldorfer Anzeiger, 29.08.2019

Tanzlmusi rockt

Polka, Walzer, Dreher – der „Boarische Tanz“ liegt voll im Trend. Es ist aber nicht die betagte Generation, die das gemeinsame Tanzen für sich wiederentdeckt hat: Die Jugend stürmt den Tanzboden. Musiker Rainer Amasreiter erklärt die neue Faszination rund ums Tanzen.

Virtuosen, die die Tanzlmusi wiederentdeckt haben: die „Berghammer Tanzlmusi“ (von links): Andreas Jodl (Flügelhorn), Rainer Amasreiter (Ziach), Matthias Hoffmann (Tuba), Sepp Asanger (Flügelhorn) und Martin Stadler (Tenorhorn). Fotos Berghammer Tanzlmusi

Mühldorf – Er in der schneidigen Lederhose, sie im schmucken Dirndl. Die Hände sanft um die Hüfte des Tanzpartners gelegt und schon geht’s dahin: Zwei links, zwei rechts; auseinand‘ und wieder z’samm. Eigentlich würde man die beiden Jugendlichen ob ihres Alters eher in einer Disco verorten, doch weit gefehlt: Es ist der „Boarische Tanz“, dem sie frönen. Ein Trend, der immer populärer wird.

„Die Volksmusik boomt“, weiß auch Rainer Amasreiter, der als Ziachspieler bei der „Berghammer Tanzlmusi“ mittendrin in diesem Hype steckt. „Blasmusik findet vermehrt Zuspruch bei der jungen Generation, entsprechende Festivals bestätigen diesen Trend“, erklärt Amasreiter, der das „Woodstock der Blasmusik“ als Steckenpferd dieser Bewegung nennt.

Seine Gruppe hat Anfang Juli selbst auf der Bühne gestanden, auf einem Festival, wo sich 65000 Menschen getroffen haben, um unbeschwert der traditionellen Töne zu frönen. „Das muss man sich vorstellen wie ein Rockkonzert –nur, dass die Leute jünger sind“, erzählt Amasreiter, der sich mit seinen 45 Jahren schon eher zu den Senioren zählen lassen darf.

Zuhörer haben selbst Instrumente dabei

Viele der 16 bis 30-Jährigen haben ihre eigenen Blasinstrumente dabei, steigen munter mit ein, ob gesanglich oder mit Blech, wenn „Dem Land Tirol die Treue“ geschworen oder der Klassiker „Auf der Vogelwiese“ intoniert wird.

Woher kommt die neue Faszination an der Blasmusik? Was begeistert die jungen Leute an der Musik eines Ernst Mosch, die aus einer Zeit stammt, in der das Fernsehen noch schwarz-weiß war und nun wieder in den Meldelisten der Verwertungsgesellschaft Gema der meist gespielten Bierzeltlieder ganz oben auftaucht? „Es ist handgemachte Musik, die viel Energie transportiert“, erklärt er.

Der Musiklehrer aus Mühldorf weiß, wovon er spricht. In erster Linie beschallt er zwar mit seiner Band „Starmix“ hochkarätige Abendverstaltungen mit bodenständiger Rockmusik. Doch die zweite Leidenschaft Amasreiters ist die Volksmusik. Mit der ist er groß geworden, zumal auch seine Mutter Brigitte fest in diesem Genre verankert ist, zahlreichen Mühldorfern das Zitherspiel beigebracht hat und vor fünf Jahren mit einem Zither-Ehrenpreis ausgezeichnet worden ist, weil sie Pionierarbeit auf diesem Gebiet geleistet und mehrere Liederbücher herausgebracht hat. In gewisser Hinsicht kann man die Volksmusik, virtuos gespielt, mit Rockmusik vergleichen, meint Amasreiter: „Wir zumindest geben immer Vollgas“, sagt er, wenn er von seiner Gruppe, der „Berghammer Tanzlmusi“ spricht, die mit erstklassigen Solisten besetzt ist. Martin Stadler, Sepp Asanger, Andreas Jodl und Matthias Hoffmann sind allesamt bekannte Gesichter in der hiesigen Blasmusikszene.

Ihr Lehrmeister war entweder der Musemoaster Sepp Eibelsgruber höchstpersönlich, oder sie haben Musik in Salzburg studiert oder ihr Können und Talent mit dem Blasmusik-Ensemble „Musikatzen“ in höchste Vollendung gebracht. „Lauter Wahnsinnige“, meint Amasreiter, „in positiver Hinsicht versteht sich!“

20- bis 30-mal ist Amasreiter mit seinem Quintett pro Jahr unterwegs, begeistert mit Volksmusik die Massen. Zuletzt eben beim „Woodstock der Blasmusik“ in Ort im Innkreis. „2000 passen in den Stadl rein, aber 4000 wollten rein“, schildert Amasreiter die Begeisterung im benachbarten Österreich.

Doch auch hierzulande ist seine Musikgruppe nicht allein auf weiter Flur. In den Blaskapellen der Umgebung formieren sich vermehrt kleinere Bläsergruppen, die der „Berghammer Tanzlmusi“ nacheifern, ihre Liebe zu den alten Liedern entdecken. Und wenn sie selbst nicht spielen, dann mischen sie sich unter das tanzfreudige Publikum.

Und hier setzt Amasreiter an, wenn er zum 1. Tanzlmusitreffen am Mühldorfer Volksfest zusammen mit dem Trachtenverein Edelweiß Mühldorf einlädt. Am Sonntag, 8. September, soll dann nachmittags nach dem Schützen- und Trachtenzug im Bierzelt der Festwirtsfamilie Nagel das Tanzbein geschwungen werden. Einen „Boarischen Tanz im Bierzelt“, kündigt Amasreiter an und kann sich dabei auf musikalische Unterstützung verlassen, die mit der „Schladl Musi“ Musiker aus den Landkreisen Altötting und Traunstein unter sich vereint. Oder die „Weißngroaner“, die von sich sagen, dass sie „rassige Musi aus der Gegend zwischen Irschenberg und Chiemsee“ spielen.

Amasreiter ist davon überzeugt: Die Veranstaltung wird die Jugend in Scharen locken. Warum er sich da so sicher ist? Mit der „Berghammer Tanzlmusi“ hat der Profimusiker erst Ende Mai beim „Boarischen Tanz“ des Trachtenvereins Wasentegernbach aufgespielt. „1500 Besucher waren da, zu 70 Prozent Jugendliche!“

Auf den Dörfern ist Tanzlmusik der Hit

Was auf dem Land funktioniert, könne schließlich auch in der Stadt das Zelt füllen. „Die Tracht und das bayerische Lebensgefühl ist wieder ,in‘. Traditionen werden heute nicht mehr so verkrampft gesehen. Das Brauchtum lebt wieder auf!“

Zumal es beim „Boarischen Tanz“ nach Ansicht Amasreiters nicht so streng zugeht wie etwa bei einem Volkstanz, wo eine strikte Figurenvorgabe einzuhalten sei.

Im Hammerwirt-Festzelt soll sogar ein Tanzboden aufgebaut werden, auf den sich dann die Besucher zum Rhythmus von Ziach, Zupf- und Blasinstrumenten bewegen. Dann aber nicht nur der Bua in Lederhose oder das Dirndl im Dirndl. Der „Boarische Tanz“ ist allgemeinkompatibel.

Und so kann es durchaus sein, dass sich die internationale Gästeliste später auch auf dem Parkett im Zelt wiederfindet. Wenn hiesige Trachtler mit slowakischen Damen tanzen, Schweizer Einscheller einen Dreher mit den Goldhauben aus der Wachau wagen. Oder Südtiroler Musiker bulgarische Folkloretänzerinnen zum Tanz bitten. „Auseinand‘ und wieder z‘samm“ – kann Völkerverbindung harmonischer sein?

Von Josef Enzinger

Bericht aus dem Mühldorfer Anzeiger, 08.08.2019

Die ganze Pracht der Tracht

Altöttinger Gaufest wurde zum Jahreshöhepunkt für 7000 begeisterte Teilnehmer aus Südbayern.

Altötting – 7000 Frauen, Männer und Kinder aus 117 Vereinen des Trachtengaues I verwandelten am gestrigen Sonntag Altöttings Kapellplatz in ein farbenfrohes Abbild bayerischer Tracht und Tradition.

Sie kamen aus den Gebieten Bad Reichenhall, Berchtesgaden, Inn-Salzach, Mangfall, dem nördlichen Chiemgau, Rupertiwinkel, Simssee und Traunstein. Beherrschten am Sonntagmorgen Regenschirme die Szenerie – der Kirchenzug wurde um eine halbe Stunde verschoben und blieb dennoch eine sehr nasse Angelegenheit –, besserte sich das Wetter zu dem von Stadtpfarrer Günther Mandl zelebrierten Gottesdienst deutlich.

Nach und nach verschwanden die Schirme, und auch Ministerpräsident Markus Söder konnte seinen Regenschutz einem Mitarbeiter überlassen. Es hörte auf zu regnen. Da habe wohl das Beten geholfen, meinte der Ministerpräsident in seinem Grußwort. Er nannte christlichen Glauben und Gottesdienst in Zeiten, in denen alles verunsichert sei, in Bayern besonders wichtig: „Wir behalten Tradition und Glauben, auch wenn anderswo die Kreuze abgehängt werden“, sagte Söder unter dem Applaus der Besucher und stellte die Trachtenvereine auf eine besonders hohe Stufe in ihrer Bedeutung für den Freistaat: „Ohne Euch wäre Bayern nicht Bayern.“ Schirmherr und Bürgermeister Herbert Hofauer sagte, er sei stolz, dass mit der Ausrichtung des Gaufestes Altötting zum „Kristallisationspunkt“ des bayerischen Trachtenwesens werde.

Pfarrer Mandl appellierte in seiner Predigt an die Gottesdienstteilnehmer, ihre besonderen Erkennungs-Merkmale auch in Zukunft beizubehalten: Die Liebe und Verbundenheit mit der Heimat, die tiefe Verwurzelung in der Tradition und Geschichte, die Beachtung der christlichen Werte und Normen, besonders die Pflege von Hilfsbereitschaft, Nächstenliebe und Kameradschaft, die Bereitschaft zum Engagement hier und heute für soziale Gerechtigkeit, für den Frieden im Kleinen wie im Großen sowie die Treue zu Gott, zu Christus, zur Kirche, zum Papst, zum Bischof, zur Muttergottes und zum Gnadenort Altötting, dem Herzen und Nationalheiligtum Bayerns. Beim Festzug blieb es trocken, dass die Fähnriche die Schutzhüllen von ihren Fahnen nehmen und sie mit einem kräftigen Jauchzer schwenken konnten.

Ein imposantes Bild und eine Kraft und Koordination erfordernde Leistung, die von den Tausenden Besuchern, die die Strecke säumten, mit Applaus belohnt wurde.

So wendete sich dann doch noch alles zum Guten und die Trachtlerinnen und Trachtler konnten ihren Festtag – den bedeutendsten Tag im Jahreskalender, wie Gauvorstand Peter Eicher sagte – genießen und sich beim Treffen im Gegenzug herzlich grüßen. Und natürlich im Anschluss im großen Festzelt noch richtig feiern. Der besondere Dank der Gauvorstandschaft galt bei all den Feierlichkeiten vor allem dem Volkstrachtenverein Altötting mit Vorstand Robert Gerhardt und Festleiter Martin Bachmeier, der mit der Ausrichtung betraut wurde und in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen feiert.

Bericht aus dem Mühldorfer Anzeiger, 22.07.2019

Buntes Treiben herrschte nach dem Gottesdienst auf dem Altöttinger Kapellplatz, wo 7000 Trachtler aus Südbayern Gottesdienst gefeiert hatten. Fotos Wagner

Edelweiß-Trachtler fahren zum Gaufest nach Altötting

Mühldorf – Der Trachtenverein „Edelweiß“ Mühldorf beteiligt sich am Sonntag, 21. Juli, am Gaufest in Altötting. Anreise mit Privat-Pkws oder mit der Bahn. Treffpunkt für Bahnreisende ist um 7.15 Uhr am Bahnhof. Aufstellung zum Kirchenzug ist um 8.45 Uhr, anschließend Festgottesdienst mit darauffolgendem Festzug. Für den Gauheimatabend am Samstag, 20. Juli, um 20 Uhr sind zwei Tische im Festzelt reserviert.

Bericht aus dem Mühldorfer Anzeiger, 16.07.2019

Höhepunkt ist das Gaufest in Altötting

Wichtige Termine für die Mühldorfer Trachtler: Vom Grillfest bis zur Kirta in Altmühldorf.

Mühldorf – Auch im Sommer stehen für die Edelweißtrachtler in Mühldorf einige wichtige Termine an: der nächste Vereinsabend findet am Freitag, 12. Juli ab 19 Uhr bei Alois Wagner in Maxing mit dem internen Grillfest statt. Die Mitglieder werden dabei gebeten, selbst Grillfleisch und -würstl mitzubringen. Mitgebrachte Salate werden gerne angenommen. Brot und Getränke sind vorhanden.

Höhepunkt des Trachtenjahres ist wieder das Gaufest. Zum 129. Mal treffen sich die Trachtlerinnen und Trachtler des gesamten Gaugebietes zum größten Trachtenfest der Welt. Austragungsort ist am 21. Juli dieses Mal Altötting. Am Samstag, 20. Juli, findet um 14 Uhr die Delegiertensitzung statt, anschließend um 17 Uhr ist Standkonzert und Totengedenken. Um 20 Uhr lädt der Volkstrachtenverein Altötting zum Gauheimatabend ein. Am Sonntag, 21. Juli, ist der eigentliche Festtag. Anfahrt zum Fest erfolgt entweder mit privaten Pkws oder mit der Bahn. Hier ist Treffpunkt um 7.15 Uhr am Bahnhof. Aufstellung zum Kirchenzug erfolgt um 8.45 Uhr, um 10 Uhr ist Festgottesdienst, anschließend Festzug durch Altötting. Nach einer kurzen Sommerpause beteiligen sich die Mühldorfer Trachtler am Volksfestauszug am 30. August sowie am Schützen- und Trachtenzug am 8. September. Schließlich lädt der Trachtenverein „Edelweiß“ am 15. September wieder zur traditionellen Mühldorfer Kirta im Hackner Hof in Altmühldorf ein.

Bericht aus dem Mühldorfer Anzeiger, 12.07.2019

Ganzes Wochenende beim Gründungsfest

Mühldorf – Der Trachtenverein „Edelweiß“ Mühldorf beteiligt sich morgen, Samstag, am Gründungsfest in Wasentegernbach. Um 18 Uhr ist Totengedenken, um 20 Uhr beginnt der Heimatabend. Zahlreiche Beteiligung wäre auch wichtig für den Festsonntag. 2. Juni. Die Abfahrt erfolgt um 7.45 Uhr mit Privat-Pkw vom Stadtwall, Höhe Nikolauskirche. Um 9.15 Uhr ist Aufstellung zum Kirchenzug, um 10 Uhr Gottesdienst, der Festzug schließt sich an.

Bericht aus dem Mühldorfer Anzeiger, 31.05.2019

Erhalt von Brauchtum und Kultur

Trachtenverein Edelweiß Mühldorf feiert 100-jähriges Bestehen.

Mühldorf – Ein volles Programm hatte der Tachtenverein Edelweiß am Wochenende mit dem Gebietspreisplatteln und dem Festakt am Sonntag zu seinem 100. Geburtstag zu absolvieren. Er begann mit einem von Pfarrvikar Pjotr Wandachowicz zelebrierten Gottesdienst in St. Laurentius.

Mit 17 Trachtenvereinen bot der Festzug zur Mehrzweckhalle ein farbenprächtiges Bild bayrischer Tracht, deren Erhalt sich die Vereine auf die Fahne geschrieben haben.

Wobei die Trachtenvereine noch eine weit größere Bedeutung haben, wie Bürgermeisterin Marianne Zollner in ihrer Festansprache sagte: „Ihr seid die Garanten, dass unsere bayerische Kultur im Gesamten erhalten bleibt und ihr seid ein wichtiges Aushängeschild unserer Stadt, die ihr auch außerhalb Mühldorfs würdig repräsentiert“. Mit dem Dank verband die Bürgermeisterin den Wunsch, dass sich mehr Nachwuchs dem Verein anschließe.

Ein Wunsch, den auch der Vorsitzende des Patenvereins Rosenheim aufgriff. Er hatte nämlich eine Kinderlederhose als Geschenk mitgebracht, die er dem Mühldorfer Vorsitzenden Georg Waldinger überreichte. Worauf dieser meinte: „Jetzt fehlt nur noch der dazu passende Nachwuchs, an der Hose liegt’s nimmer“.

Und auch der zweite Patenverein, D’Isentaler Ampfing, hatten eine Überraschung im Gepäck. Sie schenkten den Mühldorfern ein symbolisches Ferkel in einer „Sausteige“ und einen Gutschein für die Übernahme der Kosten für die diesjährige „Kirta-Sau“, die auf dem Hackner Hof gegrillt wird. Dazu noch 100 Liter Freibier, die Bürgermeisterin Zollner für den Kirta versprach – da steht dem nächsten Fest nichts mehr im Wege. wag

Bericht aus dem Mühldorfer Anzeiger, 27.05.2019

Im Festzug ging es von der Kirche zur Mehrzweckhalle.

Trachtler feiern drei Tage Jubiläum

Festgottesdienst am Sonntag

Mühldorf – Die Feiern zum 100-jährigen Gründungsjubiläum des Trachtenvereins „Edelweiß“ Mühldorf gehen weiter: Heute, 24. Mai, findet um 19.30 Uhr in der Mehrzweckhalle Altmühldorf das Gebietspreisplatteln statt, am Samstag das Gebietsjugendpreisplatteln. Beginn: 9.30 Uhr. Höhepunkt ist der Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Laurentius am Sonntag um 10 Uhr mit anschließendem musikalischen Frühschoppen in der Mehrzweckhalle. Für die Mitglieder des Trachtenvereins: am Sonntag um 9.15 Uhr Treffpunkt vor der Kirche zum Fototermin. Infos zur Tracht gibt es auf der nächsten Seite. re

Bericht aus dem Mühldorfer Anzeiger, 24.05.2019

Eine Bühne für die Tracht

Schöne Tänze beim Heimatabend des Gauverbands I mit über 400 Trachtlern

Mühldorf – Vor 100 Jahren wurde der Mühldorfer Gebirgstrachtenerhaltungsverein gegründet. Als ein Glanzpunkt des Jubiläumsjahres fand daher ein Heimatabend des Gauverbands I statt.

Alle Trachtenvereine aus Südostbayern mit Rang und Namen waren vertreten, um die Vorführungen der besten Tanz- und Musikgruppen aus dem ganzen Gäu zu genießen. Die Mühldorfer Tanzgruppe rahmte den Abend mit ihrem Auftanz und dem großen „Kronadanz“ zum Schluss ein.

Von den Gästen machten die Jüngsten von den Isentalern Trachtlern aus Ampfing den Auftakt, anschließend ging es schwungvoll mit der Soat’nkepferlmusi, den Westacher Sängern und der Gauklarinettenmusi weiter.

In diesem würdigen Ambiente konnte auch Hildegard Scheinost für ihre 70-jährige Treue zu den Mühldorfer Trachtlern angemessen geehrt werden: zwar war sie bereits 1948 zu den Trachtlern gestoßen, aber der Heimatabend war zweifellos der passendste Anlass für die Ehrung des „dienstältesten“ der rund 190 Mitglieder des GTEV Mühldorf. Gauvorstand Peter Eicher ließ sich daher die Chance nicht nehmen, im Zuge seiner prägnanten Festansprache neben Hildegard Scheinost auch Georg Waldinger, den Vorsitzenden der Mühldorfer, für seine Verdienste in den vergangenen 25 Jahren des Vereins zu würdigen.

Im zweiten Teil des Abends ging es dann ans Eingemachte. Die besten aus dem Jugendbereich und der Aktiven zeigten die schönsten Tänze, die sie in den vergangenen Jahren einstudiert hatten: kein einziger Plattler fiel aus dem Rhythmus und die „Madln“ drehten so beeindruckend ihre Runden, dass einem schon beim zuschauen schwindelig werden konnte. Die Gruppe mit Vorplattler Karl Rosenegger und Dirndlvertreterin Tamara McCuish ließ sich durch den großen Beifall des Publikums für die Probenabende redlich entschädigen. Zum Abschluss des gelungenen Trachtenabends trat die Aktivengruppe des Patenvereins „Rosenheim I Stamm“ mit der Kreuzpolka auf.

Bevor es dann zum großen Finale der aktiven Mühldorfer mit ihrem „Kronadanz“ kam, hatte noch die 20-köpfige Gebietsgruppe Inn-Salzach ihren Einsatz – unter dem Applaus der vielen Gäste.

Bericht aus dem Mühldorfer Anzeiger, 14.05.2019

Sichtlich Spaß hatte auch die Jugendgruppe bei ihrer Tanzvorführung.

Wenn Franzosen Dirndln drahn

Trachtenverein bringt Austauschschülern bayerisches Brauchtum bei

Mühldorf – Es war eine besondere Unterrichtseinheit, die 30 junge Franzosen zum Abschluss ihres Aufenthalts am Mühldorfer Gymnasium erhielten: Volkstanz stand auf dem Lehrplan, vermittelt von Bernadette Fleidl und Engelbert Buchner vom Trachtenverein Edelweiß Mühldorf.

Die Schülerinnen und Schüler aus Billom in Auvergne verbrachten zunächst einen normalen Schultag mit ihren Austauschpartnern in den Jahrgangsstufen acht bis zehn. In der Turnhalle erwartete sie dann ein besonderes Schmankerl: In Tracht und mit Musik stellten Bernadette Fleidl und Engelbert Buchner drei einfache Tänze vor, die die Gäste aus dem Nachbarland innerhalb der rund 60 Minuten erlernen konnten.

Bei der Aufstellung zum „Bauernmadl“ zeigte sich zunächst noch eine gewisse Scheu, mit dem anderen Geschlecht zu tanzen, sodass sich vorwiegend Mädchen- und Jungenpaare zusammenfanden, doch die „Kuckuckspolka“ erfüllte dann ihren Zweck, die Tanzpaare etwas durchzumischen. Der „Siebenschritt“ bildete den Abschluss des Kurses.

Die fachkundigen Trachtler zeigten sich am Ende sehr erfreut über den Eifer, die Disziplin und Konzentration der Gruppe. Der abschließende Wiederholungsdurchlauf zeigte den großen Erfolg der Tanzstunde, da alle Tänzer lächelnd und nahezu fehlerfrei durch die Choreografie fanden.

Diese Einführung in das Brauchtum wurde am Abend durch einen Spieleparcours in der Mensa ergänzt, bei dem sich die bayerischen und französischen Austauschpartner im Team betätigen konnten: Fingerhakeln, Masskrugstemmen, Nageln und Zungenbrecher standen auf dem Programm, das von der Fachschaft Französisch unter der Federführung von Sabine Kaspar gestaltet wurde.

Anschließend konnten sich alle am Austausch Beteiligten am reichhaltigen bayerischen Schmankerl-Buffet stärken, das von den deutschen Schülern bestückt worden war. Zum Abschluss dieses bayerisch-französischen Tages zeigten dann die jungen Franzosen, was sie am Vormittag bei den Trachtlern gelernt hatten und brachten dadurch ihre deutschen Partner zum Staunen.

„Der Tanzkurs stellt einen wichtigen Bestandteil unseres Austauschprogramms dar und beeindruckt unsere Gäste nachhaltig und äußerst positiv“, sagte Lehrerin Margit Forstner-Hirn. re

Bericht aus dem Mühldorfer Anzeiger, 10.05.2019

Bernadette Fleidl und Engelbert Buchner (in Tracht) halfen den französischen Jugendlichen, die Scheu vor dem anderen Geschlecht zu überwinden. Fotos Gymnasium

Rückbesinnung auf die Tracht

Interview Vorsitzender Georg Waldinger über 100 Jahre Trachtenverein

Mühldorf – Im Mai feiert der Mühldorfer Trachtenverein „Edelweiß“ seinen 100. Geburtstag. Im Interview spricht Vorsitzender Georg Waldinger über Nachwuchssorgen und darüber, das der Verein auch heute noch eine wichtige Rolle in der Stadt hat.


Wie kamen die Gebirgstrachten nach Mühldorf?

Mit der Industrialisierung und dem Bau des Innkanals kamen Menschen aus den Bergen, die natürlich auch ihre Interessen mitgebracht haben. Die ersten Vereinsmitglieder stammen aus dem Chiemgau.

Genauer wissen Sie das nicht?

Nein, leider. Beim Brand des Himmelreichssaals bei der Bombardierung der Stadt sind alle Unterlagen auch über die Gründung verbrannt.

Welchen Sinn hat ein Trachtenverein heute?

Es ist gut, jemanden zu haben, der das Brauchtum bewahrt. Vor allem in Zeiten, in denen nichts mehr sicher ist. Wir halten zum Beispiel bewusst an Namenstagen fest oder rufen kirchliche Feiertage ins Bewusstsein, Dinge die sonst verloren gehen könnten. Wir pflegen Trachten, Tänze und das Schuhplatteln.

Schlägt sich dieses Interesse an Brauchtum und Tradition auch in den Mitgliederzahlen zum Beispiel bei Kindern und Jugendlichen nieder?

Die Kinder- und Jugendarbeit ist momentan ein Schwachpunkt, wir haben nur acht Mitglieder in der Nachwuchsgruppe. Die Eltern müssen Zeit und Geld für die Trachten investieren. Außerdem haben die Kinder unglaublich viele andere Angebote.

Spüren andere Trachtenvereine in der Region diese Tendenz auch?

Das ist ganz unterschiedlich und oft eine Wellenbewegung. Die Vereine in Ampfing und Neumarkt-St. Veit hatten früher Probleme, jetzt sind es wieder viele Kinder. Aber insgesamt gehen die Mitgliederzahlen eher zurück.

Finden Sie genug Leute, die Verantwortung übernehmen?

Viele sind natürlich nicht mehr bereit, im Vorstand mitzuarbeiten. Das liegt auch an den Anforderungen, die immer höher werden, zum Beispiel beim Datenschutz. Wir haben aber Glück und derzeit alle wichtigen Positionen im Verein besetzt. Nur ein Vorplattler fehlt uns derzeit, das merkt man schon. Und unser Fähnrich hat aus gesundheitlichen Gründen aufgehört, auch da gibt es noch keinen Nachfolger.

Wo kommen die Trachtler im öffentlichen Leben der Stadt vor?

Wir haben sehr schöne Veranstaltungen wie das Maibaumaufstellen, der Volksfestauszug und der Schützenzug oder den Kirta. Es gibt öffentliche Auftritte zum Beispiel in Autohäusern. Es sind viele kleine Dinge.

Autohäuser sind ein ungewöhnlicher Ort. Warum?

Firmen merken, dass ihre Kunden es toll finden, wenn sie bayerische Traditionen pflegen. Sie zeigen damit, dass die bayerische Kultur zu ihnen gehört.

Stellen Sie eine stärkere Rückbesinnung auf traditionelle Dinge fest?

Es gibt zum Beispiel eine Rückbesinnung auf die Tracht. Nehmen Sie das Volksfest. Die Zeit der ganz großen Landhaussachen ist vorbei, man will heute wieder näher am Original sein. Das hängt vielleicht auch mit den Gebirgstrachtenerhaltungsvereinen zusammen, die immer auf die Originaltrachten Wert gelegt haben.

Sie sagten, Trachten seien kostspielig. Woran liegt das?

Wir fördern mit unseren Trachten das alte Handwerk, das schlägt sich natürlich im Preis nieder. Für uns ist das nicht ganz einfach, da es bei uns keine Trachtenschneiderei mehr gibt. Wir müssen uns dazu schon weiter umschauen. Auch bei den Ehrenamtlichen gibt es immer weniger, die geschickt mit Nadel und Faden umgehen können.

Markus Honervogt

Bericht aus dem Mühldorfer Anzeiger, 16.04.2019

Georg Waldinger ist Vorsitzender der Mühldorfer Edelweißtrachtler. Er hält es für sinnvoll, das Brauchtum allen Nachwuchssorgen zum Trotz, am Leben zu halten. Foto je

Dachschaden sorgt für Turbulenzen

Die Theatergruppe des Trachtenvereins begeistert mit „Ramba Zamba im Hirnkastl“. Das unterhaltsame Stück ist noch dreimal zu sehen.

Mühldorf – Ein Dachschaden ist etwas sehr Unangenehmes. Wenn aber lose Schindeln vom Dach fallen, jemanden am Kopf treffen und dabei einen Dachschaden einschließlich Gedächtnisverlust auslösen, kann das durchaus für einige Turbulenzen sorgen. Thema ist dies in der Komödie „Ramba Zamba im Hirnkastl“, das der Trachtenverein Edelweiß Mühldorf unter der Leitung von Marille Bernhart jetzt auf die Bühne beim Spirklwirt in Mößling gebracht hat.

Es ist schon ein Malheur, wenn auf einem Bauernhof Knecht und Magd nicht dem folgen, was der Bauer aufträgt, und die eigene Frau die „heilige“ Karl-May-Buch- Sammlung nicht genügend respektiert. Das erfährt Bauer Kilian Lanzing (gespielt von Ludwig Koller) Tag für Tag. Da verwundert es kaum, dass er deshalb immer grantiger und unliebsamer wurde. Bis eben zu dem Tag, als dem Bauern Killian Schindel auf den Kopf fallen und er sein Gedächtnis verliert und sich fortan, als Karl-May-Liebhaber, für Winnetou hält.

Dies stellt natürlich nicht nur seine Frau Gunda (Rosi Wagner) und Schwiegervater Lenz Weigand (Josef Penzenstadler) vor eine ungeahnte Herausforderung, sondern auch das ganze Dorf. Denn dass er Pfarrersköchin Rosamunde (Gerlinde Eulberg) für seine Indianerverlobte Ribana hält und später noch den langhaarigen Förster Lambert (Josef Eisner) ebenfalls, geht dann doch zu weit. Doch wo selbst die Gebete von Pfarrer Baumgarten (Franz Maier) und die Ratschläge von Dr. Dr. Träutel (Florian Hoisl) versagten, schritt die nun selbstbewusst auftretende Frau Gunda entschieden zur Tat, und bereitete dem Indianerspuk ein jähes Ende.

Besondere Höhepunkte in dem sehr humorvollen und unterhaltsamen Theaterstück stellten immer die Auftritte von dem eher dümmlichen Knecht Theo (Markus Kolm) und der Magd Liddy (Angelika Reichgruber) dar, die zu jedem Szenenauftritt das passende Lied auf den Lippen hatte. Auch Bühnenneuling Christian Wagner als fieser Bauunternehmer reihte sich nahtlos in die souverän aufspielende Theatergruppe.

Zu sehen ist „Ramba Zamba im Hirnkastl“ im Gasthaus Spirkl noch am Freitag; 29. März; 20 Uhr; und Samstag; 30. März; 20 Uhr.

Bericht aus dem Mühldorfer Anzeiger, 25.03.2019

Knecht Theo (Markus Kolm, links) und Dr. Dr. Träutel (Florian Hoisl) wollen dem angeschlagenen Bauern (Ludwig Koller) auf die Beine helfen.

Trachtler blicken auf 100 Jahre zurück

Höhepunkt des Jubiläumsjahres wird ein großer Gauheimatabend am 11. Mai im Inn-Careé sein.

Mühldorf – 2019 wird für den Mühldorfer Trachtenverein G.T.E.V. „Edelweiß“ ein besonderes Jahr. Der Grund: Der Verein feiert seinen 100. Geburtstag.

Vorsitzender Georg Waldinger erläuterte auf einer Zusammenkunft der Edelweißtrachtler die zahlreichen Veranstaltungen, die unmittelbar mit dem Jubiläumsjahr in Zusammenhang stehen, ging aber auch auf die vielen anderen Termine ein:

Bereits in dieser Woche am Donnerstag, 14. Februar besteht im Vereinsheim in der Schützenstraße um 20 Uhr die Gelegenheit, sich mit den Volkstänzen vertraut zu machen. Rita und Anton Fleidl werden wieder mit anderen Tänzern Anfängern und Fortgeschrittenen einige Figurentänze zeigen. Die Jahreshauptversammlung findet am 9. März um 20 Uhr im Gasthaus Spirkl, Mößling statt.

„Ramba-Zamba im Hirnkastl“ heißt das diesjährige Theaterstück, das von der Theatergruppe unter der Leitung von Marille Bernhart in diesem Jahr wieder im Spirklsaal aufgeführt wird. Aufführungstermine sind: 16. März, 23. März, 29. März und am 30. März jeweils um 20 Uhr sowie Sonntag, 17. März und 24. März jeweils um 18 Uhr.

Ein Drei-Vereine-Preisplatteln mit den Trachtenvereinen aus Ampfing, Wasentegernbach und Mühldorf findet am 6. April um 13.30 Uhr beim Kreuzerwirt in Mettenheim statt. Der Höhepunkt des Jubiläumsjahres wird ein großer Gauheimatabend am 11. Mai um 20 Uhr im Inn-Careé sein. Neben einheimischen Gruppen treten die Gaugruppe und die Gaujugendgruppe auf, in denen die besten Plattler und Dirndldreherinnen des gesamten Gauverbandes beteiligt sind. Dieser Heimatabend wird ein Augen- und Ohrenschmaus besonderer Art werden.

Am 19. Mai ziehen wieder Tausende von Trachtlerinnen und Trachtlern von Siegsdorf bei der Gauwallfahrt betend nach Maria Eck hoch, auch um der Gefallenen der Weltkriege zu gedenken, aber auch der vielen Opfer von Gewalttaten und Terror der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Zwei weitere Veranstaltungen, die unmittelbar mit dem Jubiläumsjahr zu tun haben, finden am 24. und 25. Mai in der Mehrzweckhalle in Altmühldorf statt: das Gebiets- und das Gebietspreisplatteln des Gebiets Inn-Salzach wird an diesen Tagen in Mühldorf stattfinden. Zahlreiche Kinder, Jugendliche und Erwachsene versuchen den kritischen Augen der Preisrichter standzuhalten und als jeweils bester Plattler oder beste Dreherin einen vorderen Platz einzunehmen. Schließlich laden die Edelweißtrachtler noch zu einem Festgottesdienst um 10 Uhr in St. Laurentius mit anschließendem Frühschoppen in der Mehrzweckhalle am 26. Mai in Altmühldorf ein.

Bericht aus dem Mühldorfer Anzeiger, 15.02.2019

Der Vereinsmusiker Norbert Neumann (Mitte) wurde von Georg Waldinger und Schriftführerin Rita Fleidl für 25-jährige Mitgliedschaft geehrt. Foto Waldinger